31.5.13

gestrickt und gesponnen

Ein Paar bunte Socken sind fertig geworden - das war zäh und hat wenig Spaß gemacht, wohl weil mir die Wolle und die Farben nicht so recht gefallen. Aber sie sind ja nicht für mich sondern quasi eine Bestellung.


Was ich auf dem Spinnrad habe macht eindeutig mehr Freude - Blau und Grün, gefärbt von Melinoliesl. Das ist bereits die zweite Spule, bald gehts ans Zwirnen...


Im Alltag angekommen

Unglaublich, wie schlecht das Wetter werden kann. Intensiver Regen, Wind, Kälte. Die Heizung läuft und läuft und läuft - wie schön wäre jetzt ein Ofen zum Einheizen!

Die Beratungsstelle wie ausgestorben - keine meiner Kollginnen arbeitete heute, nicht nur keine Kurse, auch das Büro hatte geschlossen. Auch morgen zum Baby-Pflege-Kurs werde ich allein im Haus sein. Sehr komisch, sonst ist hier immer reger Betrieb.

Ich bin ziemlich erschöpft. Trotz erholsamer Tage im Urlaub zu Beginn - die letzte Woche hat mich einfach ausgelaugt. Und das waren jetzt weniger die recht überschaubaren Tätigkeiten als eher so eine psychische Erschöpfung. Immer noch ist offen, wie es weiter gehen wird bei meinen Eltern. Mein Vater erholt sich ziemlich gut und schnell. Trotzdem ist für mich das weitere Leben meiner Eltern allein in ihrem Haus in Frage gestellt. Eigentlich war die Situation vorher schon prekär, jetzt erscheint sie mir noch unsicherer.
Wie bringt man einem alten Menschen bei, dass es jetzt Zeit wäre, sich von seinem Zuhause zu verabschieden, in dem er mehr als die Hälfte seines Lebens verbracht hat?

Das Wochenende ist gefüllt mit Arbeit (Samstag) und Singen (Sonntag). Ich habe Karten für die "Chorwürmer" und bin schon sehr gespannt.

Urlaub - Tag 19 bis 22

Tag 19
war vor allem bestimmt durch den Umzug meines Vaters vom Krankenhaus ins Altenheim. Langes Warten auf den bestellten Krankentransport. Das fand ich anstrengend, dieses rumsitzen im Krankenzimmer. Dann Ankommen im Heim, Vertrautmachen mit Zimmer und Schwestern und Abläufen. Einiges fehlte im Zimmer, z.B. Haltegriff am Bett - so braucht mein Vater immer Hilfe beim Hinlegen und Aufstehen.

Auch die nächsten Tage ist noch einiges zu erledigen im Zusammenhang mit der Kurzzeitpflege. Wir besuchen meinen Vater jeden Tag, damit er sich möglichst schnell wohl fühlt, kümmern uns um noch fehlende Dinge, helfen bei der Kommunikation mit dem Pflegepersonal, leihen einen Rollator (mit dem er sich inzwischen recht sicher bewegt) usw. usw.

Mittwoch - Tag 21 - überrascht uns mit Sonne. Zeit für einen großen Ausflug bleibt leider nicht, aber immerhin ein kleiner Weg mit dem Rad zur Bibliothek, Bücher tauschen und Filme holen für die nächsten verregneten Tage. Und wir haben die Chance genutzt und zum ersten Mal gegrillt.

Der Urlaub endet mit Regen und Kälte - was für ein Mai!



27.5.13

Urlaub - Tag 18

Geburtstag.

Unspektakulär und gemütlich. Die SchwieMu hat einen Erdbeerkuchen gebacken, über den sie selbst sehr unglücklich war, weil der Boden auch beim zweiten Versuch zerbrach. Das hatte -wie immer- keinerlei Einfluss auf den Geschmack. Von meiner Schwester kamen kleine Mini-Guglhupfs und ich habe noch ein Crumble mit Rhabarber und Äpfeln beigesteuert. Kulinarisch bestens versorgt verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag und alle sind später wieder gegangen als erwartet.

So gings nahtlos in die Abendessen-Zubereitung, die wohlweislich aber eh schon einfach und unaufwändig geplant war: Zitronenhuhn vom Blech mit Ofenkartoffeln und Gemüse. Sommerliches Essen gegen die winterliche Stimmung draußen.
Keine Gäste außer Familie, denn eigentlich wären wir ja gar nicht da gewesen. Wie gut, denn das Wetter hätte uns eh einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
(Ich glaub, so kalt war es noch nie an meinem Geburtstag...)

Die Geschenke wollte ich mir auf dem Wollefest kaufen. War ja nun nicht. Aber zwei schöne Blumensträuße und ein herrliches Tuch zieren die Kommode und das Geld wird aufbewahrt - der nächste Wollmarkt kommt bestimmt. Von den Söhnen kommt die Mark-Twain-Biografie - freu!

25.5.13

Urlaub - Tag 17

Fußball-Tag. Beim Einkaufen schon viele Trikots unterwegs. Mich lässt das große Ereignis unberührt, Fußball interessiert mich wirklich gar nicht. Und das der Beste Ehemann zum Public Viewing geht, der Mittlere Sohn auf einen Geburtstag und der Jüngste Sohn am Ereignis ebenso desinteressiert ist wie ich, kann ich mir einen gemütlichen Filmabend machen. Leider habe ich vergessen, mir aus der Bibliothek die Filme von meinem Schreibtisch zu holen und jetzt mag ich nicht mehr aus dem Haus. Es ist einfach scheußlich da draußen, eisig kalt und nass. Die Festplatte wird schon was hergeben und sonst bleibt immer noch online leihen...

Gedanklich bin ich immer wieder in Leipzig und auf dem Wolle-Fest - das war nämlich für heute fest eingeplant. Tja, nächstes Jahr dann vielleicht....

Ansonsten letzte Vorbereitungen für den Altenheim-Aufenthalt. Und so ein bisschen Haushaltskram.

Krimi fertig gelesen: Ursula Poznanski - Blinde Vögel. Spannend.
Ich war grad wieder im Krimi-Fieber, schon im Urlaub habe ich zwei Krimis gelesen und zwei gehört, alle von Viveca Sten.

Urlaub - Tag 16

Vergeht wieder mit allen möglichen Erledigungen zur Vorbereitung Kurzzeitpflege. Papierkram, Telefonate usw.
Das Wetter ist grauslich. Mittags aufs Sofa zum Lesen und Film schauen. Abends koche ich Tofu-Bolognese. Der Mittlere Sohn hast schon auf dem Teller, als ers merkt und probiert diesmal auch. Für ihn ein "man kanns essen, aber warum sollte man", mir schmeckt es richtig gut.

Abends Tack spielen. Drei Runden - und ganz knapp verlieren wir Frauen...

Urlaub - Tag 15

Der Tag beginnt früh - ich schlafe einfach nicht mehr ein nach dem frühen Aufwachen. Es ist richtig kalt geworden und regnet.

Erster Weg ins Altenheim, Aufnahmeantrag abholen. Termin mit dem Sozialdienst im Krankenhaus. Ich bin komplett überrascht, wie unkompliziert und schnell die notwendigen Anträge ausgefüllt und weggeschickt sind. Plötzlich geht alles ganz leicht.
Auf dem Heimweg nochmals in Altenheim, Gespräch mit der Heimleitung. Viel Zeit, um alles zu erklären, viele Fragen beantwortet zu bekommen, alle möglichen Unsicherheiten auszuräumen. Wir bekommen das Zimmer gezeigt - hell, freundlich, ausreichend Platz. Es wird einfach und zweckmäßig möbliert werden, wir können aber natürlich auch persönliche Dinge mitbringen. Alle sind unglaublich freundlich.
Bei meiner Mutter zeigt sich tiefe Erschöpfung, allmählich klingt der Schock ab und jetzt, wo eine Lösung gefunden ist für die nächsten Wochen auch die Anspannung. Wie so oft zeigt sich in der beginnenden Entspannung aber auch, wie ausgelaugt sie ist.

Nachmittags Spontanbesuch von einem Freund. Wir können sogar auf der Terrasse sitzen. Aber Abendessen beim Italiener dann doch lieber drinnen.

Urlaub - Tag 14

Die Reise endet wie sie begann - wir verlassen Franzensbad bei Regen und deshalb auch ohne nochmaligen Spaziergang durch Stadt und Kuranlagen.
Mittags sind wir schon wieder in daheim.

Ich fahre ins Krankenhaus, eruiere und bespreche notwendige Schritte, damit mein Vater nicht am nächsten Tag nach Hause entlassen wird, in mehr oder weniger pflegebedürftigem Zustand. Meine Mutter schafft das Wunder, in einem nahe gelegenen Altenheim einen Platz für Kurzzeitpflege aufzutreiben.

Der Beste Ehemann hat mittlerweile die Koffer ausgepackt. Fast alles ist bereits wieder an seinem Platz, ich schmeisse eine Maschine Wäsche an.

Unser Wohnzimmer ist Game-Center. Und weil wir ja eigentlich noch gar nicht da sind, bleiben die Konsolen und Spiele erst mal stehen und der Jüngste Sohn  nutzt sie auch eifrig...

Abends: eine große Schüssel richtig guten selbstgemachten Salat - wie habe ich das vermisst!

Urlaub - Tag 13

Wir brechen auf ins Bäder-Dreieck - Marienbad, Karlsbad, Franzensbad stehen auf dem Plan, ein ganzer Tag Zuckerbäcker-Architektur.

Marienbad





Ich mochte vor allem die Neuen Kolonnaden. Und den Singenden Brunnen - bezauberndes Wasserspiel zu Arien vom Band. 
Fantasiereise in  vergangene Zeiten fallen leicht unter so leicht wirkenden Verstrebungen und Kuppeln der Kolonnaden. Auf die Trinkkur verzichte ich freiwillig und die Warnung nicht mehr als 5 Becher zu trinken - überflüssig. Ich bekäme wahrscheinlich nicht mal einen runter...

Hübscher Park, viele Wasserspiele, mäßig belebt und überwiegend ältere Menschen.

Karlsbad






Wieder Fassaden zum Sattsehen, Brunnen, Wasserspiele, Park, Promenade, mehrere Kolonnaden. Alles größer, prunkvoller, besser renoviert - und sehr viel fest in russischer Hand. Und viel mehr Menschen unterwegs, der Altersdurchschnitt deutlich niedriger. Richtig feine Geschäfte mit edlem Schmuck, teurer Kleidung usw. Beeindruckend prächtig.

Franzensbad





Das kleinste Bad, der höchste Altersdurchschnitt. Unglaublich viele Rentner sind hier unterwegs. Trotzdem mein persönlicher Favorit. Ich fand es so unglaublich beschaulich hübsch und den licht bewaldeten Park vor unserem Hotel einfach herzerfrischend. Die beiden letzten Bilder zeigen das Hotel von außen und den Speisesaal. Hier haben wir wirklich fein gegessen, sowohl Abends als auch beim Frühstück. Schon ahnend, dass wir die Reise hier wohl vorzeitig abbrechen werden und das unser letzter Abend sein wird. Denn am Nachmittag erreichte uns ein Anruf von daheim - mein Vater war am Abend vorher schwer gestürzt, zwar glücklicherweise quasi unverletzt geblieben. Aber meine Mutter konnte gut ein wenig Unterstützung brauchen bei all den Dingen, die jetzt zu entscheiden und zu erledigen waren.








20.5.13

Urlaub - Tag 12

Durch Böhmen.

Erster Halt: Krumau. UNESCO-Welterbe.
Tolle Stadt, beeindruckend - und irgendwie künstlich. Ähnlich wie in Hallstatt und anderen sehr touristischen Städten erging es uns hier auch - die Stadt lebt nicht wirklich. Sie ist ein Schmuckstück, herausgeputzt, Läden und Restaurants ganz auf Touristen eingestellt. Um uns herum Englisch, Deutsch, Österreichisch und reichlich Japanisch. Tschechen quasi nur an den Verkaufsständen, in den Läden usw. - die leben hier nicht, jedenfalls nicht in der Innenstadt.











Zweiter Halt: Domazlice.
Ganz anders hier. Rund um uns nur Tschechen - sie bevölkern den Marktplatz, sitzen in den Cafés, beleben die Stadt. Der langgestreckte Platz ist wirklich beeindruckend schön, aber auch die angrenzenden Straßen lohnen sich für einen Spaziergang. Wir finden ein Quartier direkt hier am Platz, aber unser Zimmer geht nach hinten raus. 









Unser Hotel

Insgesamt ist hier alles ein bisschen fremd, wir können zwar die Schrift lesen, verstehen aber quasi nichts in dieser Sprache. Die wenigen Worte aus dem Reiseführer helfen da auch nicht weiter. So bin ich froh, dass die Speisekarte deutsche Untertitel hat. Die Verständigung ist mager - der junge Mann, der uns bedient und auch das einchecken im Hotel übernommen hat spricht grad so viel englisch, wie er unbedingt für seine Tätigkeit braucht. Ich fühle mich sehr ausländisch - und das nur 15 km von der deutschen Grenze entfernt.


19.5.13

Urlaub - Tag 11

Unser Aufenthalt nähert sich dem Ende.

Wir bleiben in der näheren Umgebung - schließlich ist Pfingsten und wahrscheinlich tummeln sich an den Sehenswürdigkeiten reichlich Menschen. Aus dem Rundweg um den Buchberg (Haushügel von Attersee) wird dann doch die "Gipfel"tour, weil wir unterwegs den Weg verlieren. Der gefundene Weg war aber außerordentlich schön und endete mal wieder mit herrlicher, aber heute sehr dunstiger Aussicht.





Tipp der Lohningers: auf dem Rückweg im Café Koberger einkehren und eine Topfentorte essen. Und so schauen wir durch überreichen Glyzinien-Bewuchs auf das Panorama. Geradezu kitschig.




Urlaub - Tag 10

Faulenzer-Tag.

Heute ist ja Urlaubs-Anreise-Tag und der Auftakt zum Pfingstwochenende. Wir bleiben im und am Haus und begnügen uns mit einem kurzen Ausflug zum Kronberg und einem Spaziergang zum Abendessen.
Ansonsten: Lesen, Spinnen, Stricken, Aussicht und Sonne genießen.

Und nicht zu vergessen: Die Hochzeitsmusik(er):






17.5.13

Urlaub - Tag 9

Längerer Entscheidungsprozess heute, wo es hingehen soll. Das Wetter zeigte sich zunächst eher durchwachsen, aber bis wir dann aufbrechen ist der Himmel strahlend blau. Und weil wohl morgen die großen Touristenströme hier einbrechen, entscheiden wir uns der St. Wolfgang, das heute noch relativ beschaulich war. Trotzdem natürlich alles ausgesprochen touristisch - Andenkenladen neben Nippesgeschäft, einige Reisegruppen sind auch schon unterwegs. Aber auf den Seeterassen ist noch wenig los, man könnte beschaulich Mittagessen. Aber wir starten nach der Besichtigung der wirklich eindrucksvollen Kirche auf den Pilgerweg. In falscher Richtung - eigentlich geht's natürlich von St. Gilgen nach St. Wolfgang. Zunächst auf der Straße durch Rieden und dann erstmal noch recht sonnig bergauf. Im Wald wird's dann richtig steil, ich komme ganz schön ins Schnaufen. 200 Höhenmeter können ganz schön viel sein, wenn es einfach so grad den Berg rauf geht. Oben angekommen sparen wir uns (leider) die kleinen Umwege zu den Ausblicken über den See und belassen es mit dem Blick durchs Fenster der kleinen Kapelle. Dann geht es gleich bergab zur ehemaligen Eremitage mit Kirche  und von dort wenn möglich noch steiler als der Aufstieg wieder bergab. In Fürberg steigen wir dann ins Schiff zurück nach St. Wolfgang. Das Wetter hat sich mittlerweile geändert -Dunkle Wolken am Himmel und wieder recht windig. Das macht sich auch in meinem Kopf bemerkbar, Migräne kündigt sich an.
Wieder zurück in der Pension erst mal Duschen, Schmerztablette nehmen, Kaffee trinken. Zum Abendessen gibt es Forelle. Hmm.

Der Blick über den See heute sehr verhängen und dunstig und jetzt sieht es sehr nach Regen aus. Den herrlichen Duft nach Heu würde ich euch gern mitschicken, ich liebe ihn.

Im Hintergrund immer wieder lautes Knallen. es wird geschossen, denn morgen wird hier in der Nachbarschaft geheiratet und das mit dem Schießen ist Tradition.  Unsere Gastherrin ist Brautjungfer und wird deshalb morgen Vormittag mit Musik abgeholt. Das lassen wir uns nicht entgehen...

16.5.13

Urlaub - Tag 8

Wetter gemischt. Ziemlich windig, die Sonne zeigt sich nur hin und wieder. Wir nehmen das Frühstück trotzdem auf der  Terrasse. Der Beste Ehemann findet, wir kommen heute mal ohne Wanderung aus. Wir entscheiden uns für einen Ausflug ins Ausseer Land.

Erste Station: Bad Aussee. Markttag.










Von da weiter an den Grundlsee und zum Toplitzsee laufen. Wir haben Glück und erwischen die Lücke zwischen zwei Reisegruppen. (Segen der Nebensaison - ich kann es nur wiederholen. Zur Hauptsaison will ich lieber nicht hier sein.) Zwischendurch können wir das Gefühl völliger Abgeschiedenheit genießen. 





Abschluss der Runde mit Altaussee. Mein persönlicher Favorit. Luft holen in der Gradieranlage, Kaffee im Strandcafe nach wenigstens kleiner Teilrunde um den See.




Und punktgenau pünktlich zum Schweinebraten heimgekehrt...